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Der Sport bewegt den Zürcher Kantonsrat

Sport ist ein überparteiliches Anliegen. Das zeigt sich am Zürcher Kantonsratslauf im Letzigrund, wo Politikerinnen und Politiker von links bis rechts gemeinsam Sport treiben und für die Interessen des Sports in der Politik einstehen.

Montagmorgen 6.30 Uhr, Nieselregen, unangenehm kühl für Ende April. Wer kann, dreht sich im warmen Bett nochmals um, doch rund 30 Kantonsrätinnen und Kantonsräte stehen bereits in voller Sportmontur im Stadion Letzigrund. Nicht nur der letzte Sitzungstag der Legislatur steht auf dem Programm, sondern auch der Zürcher Kantonsratslauf, organisiert vom ZKS und der Parlamentarischen Gruppe Sport. Die ideale Gelegenheit, um den Parlamentarierinnen und Parlamentariern auf den Zahn zu fühlen, wie sie es denn mit der Sportpolitik halten.

Unter den anwesenden Politikerinnen und Politikern herrscht Konsens, dass der Sport einen gesellschaftlichen Wert hat und darum gefördert werden muss. Der Sport sei zwar selbständig, meint FDP-Kantonsrat Stephan Weber, doch trotzdem brauche er, wie auch die Kultur, Förderung und Unterstützung durch die Politik.

Das sieht Mitte-Kantonsrätin Yvonne Bürgin gleich. Sie präsidiert die Parlamentarische Gruppe Sport und ist damit quasi die höchste Sportlobbyistin im Kantonsrat. «Sport ist wichtig für die physische und psychische Gesundheit, das hat uns die Corona-Pandemie vor Augen geführt. Nur schon darum ist es wichtig, den Sport politisch zu fördern.»

Auch Jürg Stahl läuft beim Kantonsrat mit. Der Präsident des Sport-Dachverbands Swiss Olympic sass 20 Jahre lang für die SVP im Nationalrat und lobt den gesellschaftlichen Wert des Sports: «Sport ist mehr als Wettkampf und Training, Sport ist Bewegung, Begegnung und Bildung». Gerade der Vereinssport leiste viel für den Zusammenhalt und die Integration. Er dürfe seine Anliegen aber ruhig auch etwas offensiver vertreten.

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Wenn sich der Zürcher Kantonsrat konkret mit Sportpolitik beschäftigt, geht es – wie so oft in der Politik – meistens ums Geld. Gerade die Fördermittel aus dem Lotteriefonds sind für Sportvereine und Sportverbände essenziell. «Betreffend Geld steht der Sport aktuell gut da, das hat der Kantonsrat vor ein paar Jahren abgesegnet», sagt Yvonne Bürgin. Jetzt gelte es, dran zu bleiben, damit die Fördermittel erhalten bleiben und nicht gekürzt werden.

«Es ist immer relativ einfach, Mehrheiten für die Anliegen des Sports zu gewinnen. In allen Parteien ist man sich bewusst, wie wichtig es ist, dass die Bevölkerung Sport treiben kann», bestätigt Kantonsratspräsidentin Esther Guyer. Die Politikerin der Grünen feiert am Tag des Kantonsratslaufs nach 24 Jahren ihren Abschied aus dem Kantonsrat. Trotzdem lässt sie es sich nicht nehmen, frühmorgens im Letzigrund dabei zu sein und ihre Kolleginnen und Kollegen anzufeuern.

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Harmonie pur in der Sportpolitik also? Nicht ganz, meint SP-Kantonsrätin Nicola Yuste: «Der Spitzensport geniesst viel Aufmerksamkeit, was mir aber noch etwas fehlt, ist die Wertschätzung der Politik für den Breitensport. Da können wir mehr machen, gerade weil die breite Bevölkerung davon profitiert.»

Jürg Stahl sieht, durchaus selbstkritisch, gerade im Lobbying und in der Kommunikation noch Verbesserungspotenzial: «In der Sportfamilie wissen wir alle, wie wichtig der Sport ist. Aber wir müssen mehr auch dorthin gehen, wo das nicht klar ist und mit jenen Leuten – auch in der Politik – sprechen, die dem Sport weniger positiv gesinnt sind.»

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Gemäss dem höchsten Sportfunktionär der Schweiz müssen Vertreterinnen und Vertreter von Sportvereinen und Sportverbänden also ihre Komfortzone verlassen und mehr Lobbying betreiben. Aber wie funktioniert das ganz konkret, wenn man etwas von der Politik braucht?

Die Antwort der Politikerinnen und Politiker auf diese Frage ist einhellig: «Kommt auf uns zu, sprecht mit uns, und zwar frühzeitig.» Besonders wichtig sei es, schon in «normalen» Zeiten den Kontakt mit der Politik zu suchen und in der Gemeinde oder im Kanton Verständnis dafür zu schaffen, was ein Verein oder Verband macht und was er braucht. Auf dieser Beziehung kann man aufbauen, wenn man dann wirklich ein dringliches Anliegen hat.

«Auf kantonaler Ebene werden wir ja noch nicht so von Lobbyisten belagert wie auf nationaler Ebene. Kantonsrätinnen und Kantonsräte sind sehr zugänglich, kommt also ungeniert auf uns zu», sagt Nicola Yuste. Wenn man nicht recht wisse, an wen man sich wenden soll, könne auch der ZKS weiterhelfen, empfiehlt Stephan Weber. Und Yvonne Bürgin verweist auf die Parlamentarische Gruppe Sport, wo aus jeder Partei mindestens eine Person Mitglied ist: «Wenn ihr eine Kantonsrätin oder einen Kantonsrat aus der PG Sport anschreibt, dann erwischt ihr sicher schon mal eine Person, die sich für Sport interessiert. Wir nehmen diese Anliegen, wenn möglich, auf und probieren zu helfen».

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